Selenskyj will "mehr Druck auf Russland" - Trump signalisiert Zustimmung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der Nacht auf heute eine härtere militärische Gangart gegen Russland angekündigt. In seiner abendlichen Videoansprache betonte er, die Ukraine müsse sich aus der „ständigen Verteidigungsrolle“ lösen: „Dieser Krieg muss beendet werden, und das geht nur, wenn wir Druck auf Russland ausüben.“ Russlands Präsident Wladimir Putin „versteht nichts außer Macht und Druck“.
Wolodymyr Selenskyj kündigte zudem an, dass er sich erst nach einer geplanten Übereinkunft zur „Architektur der Sicherheitsgarantien“ mit US-Präsident Donald Trump und Putin treffen werde. Dieses Abkommen soll westliche Sicherheits- und Militärhilfen langfristig sichern und der Ukraine eine belastbare Grundlage für ihre Verteidigung geben.
Trump selbst verschärfte die Debatte. Auf Truth Social schrieb er, der Krieg wäre „niemals ausgebrochen“, wenn er damals im Amt geblieben wäre. Biden habe der Ukraine lediglich erlaubt, sich zu verteidigen, „aber nicht zu wehren“. Einen Krieg ohne Gegenangriffe zu gewinnen, sei „nahezu unmöglich“. Es sei wie bei einer Mannschaft, „die nur defensiv, aber nicht offensiv spielen darf“. Er schloss mit den Worten: „Es stehen interessante Zeiten bevor!“
Die EU reagierte vorsichtig. Ein Sprecher des Europäischen Auswärtigen Dienstes erklärte, man unterstütze die Ukraine weiter „in ihrem Recht auf Selbstverteidigung“, mahnte aber, jede Ausweitung von Angriffen auf russisches Territorium sorgfältig abzuwägen.
Politische Beobachter sehen in Selenskyjs Worten ein klares Signal, dass Kiew Russland zu Zugeständnissen zwingen will. Trumps Aussagen wiederum unterstreichen, dass der Ukraine-Krieg längst ein zentrales Thema der US-Innenpolitik geworden ist, mit direkten Folgen für Europa.
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