Plagiatsjäger prüfte Masterarbeit von Martin Thür: "Wie kann der Top-Journalist werden?"

Die Masterarbeit des bekannten ORF-Moderators Martin Thür (43) sei „grottenschlecht“, urteilt Österreichs bekannter Plagiatsjäger Stefan Weber.

Der Dozent, der mit seinem Gutachten vor wenigen Tagen eine umstrittene Anwärterin als Verfassungsrichterin in Deutschland verhindern konnte, sah sich nun den Text des Journalisten an, der bekanntlich zeitgleich mit Andreas Babler (SPÖ) auf der Donau-Uni in Krems war.

Stefan Weber schreibt in seinem aktuellen Statement ziemlich direkt darüber, was von der Masterarbeit des ORF-Mitarbeiters zu halten ist: „Ich kann es einfach nicht verstehen, dass man in Österreich Top-Journalist werden kann, ohne die deutsche Sprache korrekt zu beherrschen. Das ist doch so, wie wenn jemand operiert, der mit dem Skalpell nicht umgehen kann. Über die Fälle Natascha Kampusch und Josef Fritzl hat der ORF-Fernsehmoderator Martin Thür geschrieben – allerdings in einem Deutsch, das weh tut. Alleine in der folgenden Passage befinden sich zumindest acht Fehler.“

Sogar ganze Passagen seien aus einer APA-Meldung in die Masterarbeit kopiert worden, kritisiert Stefan Weber. Und er schreibt: „Damit man mich hier nicht missversteht: Es ist völlig in Ordnung, wenn jemand mit so einer Minderleistung eine entsprechend schlechtere Note bekommt. Ich frage mich nur, wie man x-fach dekorierter Spitzenjournalist beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden kann, wenn man nicht einmal die Kommasetzung beherrscht.“

Plagiatsjäger erinnert an den Fall Aschbacher

Der Plagiatsjäger erinnert dazu an den Fall der Ex-Ministerin Christine Aschbacher (ÖVP): „Was aber immer entscheidend ist, ist die Doppelmoral, die Heuchelei der Journalisten: Im Fall Aschbacher hat man sich (natürlich zurecht) auf das schlechte Deutsch und den Plagiatsverdacht in ihrer FH-Diplomarbeit gestürzt, das Thema wurde vom Standard bis zum ORF-Kollegen Armin Wolf ausgeschlachtet.“

Im Fall Thür werden der linkslastige Standard und der ORF nicht ganz so ausführlich berichten …

Credit: Screenshot ORF