Tanners teurer Traum: Hohe Personalkosten bei Raketen-Projekt "Sky Shield"

Über den größten Shopping-Posten des Bundesheeres spricht die ÖVP-SPÖ-NEOS-Bundesregierung aktuell sehr ungern: Eine Ausgabe von bis zu sechs Milliarden Euro Steuergeld passt politisch absolut nicht zu den Schröpf-Aktionen bei Österreichs Pensionisten und Familien, denen sogar die Inflationsabgeltung weggenommen wird.

Und noch ein Punkt wird beim groß angekündigten Projekt „Sky Shield“ nicht so gerne erwähnt: Die ab der Inbetriebnahme des Raketenabwehrschirms anfallenden horrenden Personalkosten. Dazu meinte jetzt ein Heeres-Insider: „Diese dann zusätzlich fälligen Personalkosten werden das Heeres-Budget noch mehr belasten, Jahr für Jahr.“

So müssten für drei Werfer-Batterien mit je acht Lenkflugkörpern von Kurz- und Mittelstreckenraketen IRIS-T aus deutscher Produktion für eine Einsatzbereitschaft von 24 Stunden und 7 Tagen die Woche etwa 800 zusätzliche Bundesheerangehörige eingestellt werden. Und diese Bedienungsmannschaften und Techniker werden am freien Job-Markt nur mit einem guten Gehaltsangebot zu bekommen sein – mit mindestens 4000 Euro brutto im Schnitt ist dabei zu rechnen. Damit würden weitere Personalkosten von 44,8 Millionen Euro jährlich anfallen. In zehn Jahren summieren sich diese Ausgaben auf eine halbe Milliarde Euro – auch wenn keine einzige Lenkwaffe je abgefeuert worden ist.

Gesamtkosten bis zu sechs Milliarden Euro

Wie berichtet, ist der Ankauf von vier Kurzstreckensysteme mit bis zu 15 Kilometer Reichweite sowie vier Mittelstreckensysteme mit 50 Kilometer Reichweite. Für die Langstreckensysteme rechnet man mit zusätzlichen 2 bis 4 Milliarden Euro. Zusammengenommen könnte die vollständige Beteiligung Österreichs an der europäischen Verteidigungs-Initiative „Sky Shield“ somit insgesamt etwa 6 Milliarden Euro kosten – inklusive einer weiteren Modernisierung, der nötigen Drohnenabwehr und mit den Ausbildungskosten.

Dass vom Bundesheer zusätzlich 44,8 Millionen Euro an Personalkosten gestemmt werden sollen, ist relativ unrealistisch: Wie berichtet, konnten nicht einmal die Sonntagsdienste der Fluglotsen des Militärflugplatzes in Zeltweg bezahlt werden, weshalb die Eurofighter am Wochenende nicht starten konnten.

Das Projekt „Sky Shield“ wird den Österreichern jetzt vermutlich noch jahrelang als „langfristiges Beschaffungsprojekt“ verkauft werden. Nach 2030 wird dann der teure Traum der Verteidigungsministerin als radikal verkleinertes Raketenabwehr-Schirmchen irgendwann doch noch umgesetzt werden. Oder eine Bundesregierung mit FPÖ-Beteiligung dreht ab 2029 die ganze teure Raketen-Show einfach ab.

Patriot LuftabwehrsystemPatriot-Luftabwehrsystem in Polen

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