Heimisches Gemüse verschwindet aus Österreichs Handel

Immer weniger Gemüse im Regal stammt aus Österreich. Laut Robert Pichler vom Verein Wirtschaften am Land sind manche heimische Sorten bereits gänzlich aus dem Handel verschwunden. Gründe seien hohe Produktionskosten, fehlende Arbeitskräfte, strengere EU-Vorgaben und eingeschränkter Pflanzenschutz.

Besonders stark betroffen sind Bierrettich, Zuckerrüben und Raps – Letzterer verlor binnen zwölf Jahren 65 Prozent Anbaufläche. Viktoria Hutter vom Bauernbund kritisiert, dass in Österreich immer mehr Pflanzenschutzmittel verboten würden, ohne praxistaugliche Alternativen.

Auch Thomas Krahofer, Geschäftsführer von Efko, warnt: Früher seien 90 Prozent der Gurkerln aus Österreich gewesen, heute nur noch rund die Hälfte. Hohe Lohnkosten führten zu mehr Importen aus Billiglohnländern wie Indien oder der Türkei. Krahofer fordert daher ein flexibleres Arbeitszeitmodell und ein spezielles Anstellungssystem für Saisonkräfte.

Um Konsumenten besser zu informieren, plädiert er für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Häufig werde mit „Hergestellt in Österreich“ geworben, obwohl das Gemüse aus dem Ausland stamme. Krahofer warnt: Steigen die Löhne weiter, seien weitere Preisanpassungen unausweichlich.