Sozialleistungsbetrug: Armenier geben sich als Syrer aus
Die österreichische Taskforce Sozialleistungsbetrug gelang 2024 gemeinsam mit Finanz- und Kriminalpolizei ein großer Schlag gegen Missbrauch staatlicher Gelder. Laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) wurden 2024 Fälle mit einem Gesamtschaden von mehr als 23 Millionen Euro aufgeklärt, 72 Prozent der Täter sind Nicht-Österreicher.
Insgesamt erstatteten die Behörden Anzeige in knapp 4900 Fällen mit mehr als 5000 Tatverdächtigen. Das entspricht einem Anstieg von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Für die kommenden Monate kündigte Karner verstärkte Schwerpunktaktionen an, unter anderem am Flughafen Wien-Schwechat. Die Tendenz beim Sozialleistungsbetrug bleibe hoch, während das Unrechtsbewusstsein vieler Täter gering sei, erklärte Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt.
72 Prozent der Tatverdächtigen sind Ausländer: 2024 lagen Syrer an der Spitze, gefolgt von Personen aus der Ukraine, Afghanistan, Serbien und der Türkei. Häufig bezogen Verdächtige Grundversorgung, besaßen jedoch im Heimatland Vermögenswerte wie Grundstücke oder Firmen. Zudem wurden Fälle aufgedeckt, in denen sich armenische Staatsbürger als Syrer ausgaben, um Asyl und Sozialleistungen zu erschleichen.
Auch Einheimische stehen im Fokus: Eine Ärztin soll mehr als 100 Patienten abgerechnet haben, die sie nie behandelte. Zusätzlich wurden 197 Scheinunternehmen geschlossen – eine Zahl, die sich 2025 bereits zu verdoppeln droht.
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