SPÖ-Politiker nimmt krebskranken ukrainischen Kindern Spendengeld weg
Das Spendengeld war für die ärmsten der Armen bestimmt – für ukrainische Kinder, die an Krebs erkrankt sind. Ein niederösterreichischer SPÖ-Politiker gab nun Entnahmen aus dem Spendentopf für private Zwecke zu und trat zurück.
Es ist eigentlich unfassbar, was da in Ybbs an der Donau vorgefallen sein soll: Nach dem Skandal um nicht vorgelegte Rechnungen und den Verdacht der Veruntreuung im Verein „Aktion Tschernobyl-Kinder Ybbs“ hat der Ybbser SPÖ-Vizebürgermeister Dominic Schlatter seinen Rücktritt erklärt. Schlatter gab zu, Vereinsgelder in erheblichem Umfang für private Zwecke genutzt zu haben, berichten die Niederösterreichischen Nachrichten.
Der Vorfall erschüttert die Stadt politisch und wirft ein Schlaglicht auf die interne Kontrolle in gemeinnützigen Organisationen. Nach bisherigen Erkenntnissen soll es um einen Betrag von bis zu 25.000 Euro gehen. Die Aufarbeitung des Falls dürfte sich noch über mehrere Wochen hinziehen, die Stadtgemeinde Ybbs wird wohl Anzeige bei der Polizei erstatten.
Für die FPÖ sei es unverständlich, warum die Bürgermeisterin keine Anzeige erstatten will. „Was soll hier vertuscht werden?“, fragt sich Bezirksobmann Richard Punz (FPÖ) in einer Aussendung am Montag. „Jeder Durchschnittsbürger würde juristisch verfolgt werden, aber ausgerechnet ein Politiker nicht? Das lässt eine verheerende Symbolwirkung entstehen.“